BUND Ortsverband Kirchhain-Amöneburg-Rauschenberg

Kelterfeste für Klein und Groß

Presseartikel vom 26.09.2022

Die Kirchhainer Grashüpfer, die als Kindergruppe gemeinsam vom BUND Kirchhain und der Stadtjugendpflege JUKUZ betreut werden, haben das überreiche Angebot an Äpfeln auf den Kirchhainer Steuobstwiesen genutzt, um selbst Apfelsaft herzustellen.

Die Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren haben mit großer Begeisterung die Apfelbäume geschüttelt, Äpfel gelesen und gewaschen. Die Obstmühle zum Zerkleinern der Äpfel war natürlich kräftemäßig eine Herausforderung für die Kinder, genauso das Drehen der Obstpresse. Aber mit vereinter Kraft konnte auch das gemeistert werden.

Viele konnten es kaum erwarten, bis die ersten Tropfen des leckeren Saftes herausliefen, aber der Nachschub an Äpfeln war groß, so dass genug Saft für alle gepresst werden konnte. Einig waren sich die Kinder in der abschließenden Beurteilung des frisch gepressten Saftes: Es sei der leckerste Apfelsaft, den sie je getrunken hätten.

Wir laden nun auch die Erwachsenen ein, es den Kindern gleich zu tun und sich von der Qualität des selbstgepressten Saftes aus heimischem Obst zu überzeugen. Auf einem großen Kelterfest, das der BUND Kirchhain für den 8. Oktober auf dem Naturland-Biohof von Andreas Hanisch plant, wird eine mobile Saftpresse das angelieferte Obst verarbeiten und den Saft in 5 oder 10 Liter-Bags abfüllen. Die Anmeldung für das Apfelkeltern erfolgt über die Homepage www.dassaftmobil.de.

Der Tag auf dem Biohof soll zu einem großen Kelterfest werden. Daher sind nicht nur diejenigen eingeladen, die Früchte pressen lassen wollen, sondern alle an Streuobst Interessierten. Sicherlich ist es für Familien eine gute Gelegenheit, mit den Kindern die Entstehung des leckeren Apfelsaftes zu beobachten und natürlich zu verkosten.

Außer frisch gepresstem Apfelmost gibt es Apfelkuchen, und für die Liebhaber von deftigen Speisen werden Wildschweinwürstchen gegrillt. Für die Unterhaltung der Kinder steht eine Kugelwand zur Verfügung, an der sie in spielerischer Form Fragen rund um das Thema Apfel beantworten können.

Weitere Infos: www.bund-kirchhain.de
Termin: 8. Oktober ab 10 Uhr
Ort: SB Bioscheune von Andreas Hanisch, Langen Strichen 1, am Ortseingang von Langenstein aus Richtung Kirchhain

Anmeldung: www.dassaftmobil.de

Großes Kelterfest in Langenstein am 8. Oktober 2022

Presseartikel vom 22.08.2022

Die diesjährige Obsternte fällt sehr gut aus. Da liegt es nahe, die wertvollen Früchte auf verschiedene Weise zu verwerten – insbesondere in Form von Apfelsaft oder Apfelwein.

Daher lädt der Landwirt Andreas Hanisch zusammen mit dem BUND Kirchhain am 8. Oktober zum gemeinsamen Keltern auf seinen Naturland-Biohof nach Langenstein ein. Dort wird die mobile Saftpresse von Till Kramer an diesem Tag Station machen. Von 10 Uhr bis 18 Uhr können Äpfel gepresst werden.

Bei dieser Keltermethode erhält man den Saft aus den eigenen Früchten – man weiß, was drin ist. So kann man beim Keltern von reinem Apfelmost über die Auswahl der verschiedenen Apfelsorten den Geschmack beeinflussen. Außerdem kann man durch die Zugabe von Birnen oder Quitten den Geschmack weiter variieren gemäß den eigenen Vorlieben.

Der Saft wird nach dem Pressen erhitzt, um ihn haltbar zu machen. Anschließend wird der pasteurisierte Saft in 5 l-Beutel (wahlweise auch 10 l-Beutel) abgefüllt in der sog. Bag in Box-Verpackung mit Zapfhahn. Der große Vorteil dieser Verpackungsart ist die lange Haltbarkeit. Ungeöffnet hält sich der Fruchtsaft 12 - 18 Monate, nach dem Öffnen ist er noch ca. 3 - 4 Monate haltbar. Diese lange Verwendbarkeit wird dadurch erreicht, dass beim Zapfen keine Luft in den Beutel gelangen kann; die Verpackung bleibt luftdicht und der Saft steril und frisch. Die andere Möglichkeit besteht darin, den Saft unpasteurisiert in eigens mitgebrachte Gefäße abzufüllen, um ihn zu Hause z.B. als Apfelwein weiterzuverarbeiten.

Wer sich an der lokalen Aktion beteiligen und an diesem Tag Apfelmost herstellen will, muss sich über die Homepage von Till´s Saftmobil anmelden: www.dassaftmobil.de. Dort sind die Termine und Standorte für 2022 bereits veröffentlicht. Die konkrete Terminbuchung für diesen Tag ist ab September freigeschaltet. Hier muss sich jeder Interessierte für eine bestimmte Uhrzeit eintragen.

Die mobile Presse kann pro Stunde 300 – 400 kg Früchte verarbeiten, das entspricht 200 l – 250 l Saft. So kann jeder abschätzen, wie viel Zeit er benötigt und wie viel Saft er erwarten kann. Die Mindest-Anliefermenge beträgt 50 Kg Obst. Die Abfüllung des pasteurisierten Saftes kostet 1 Euro je Liter und zusätzlich 1 Euro für den 5 l- bzw. 10 l-Verpackungskarton, wenn gewünscht. Der Preis für das Pressen ohne Pasteurisieren beträgt 0,50 Euro je Liter.

Der BUND Kirchhain möchte den Tag auf dem Biohof als großes Kelterfest gestalten. Daher laden wir nicht nur diejenigen ein, die Früchte pressen lassen wollen. Vielmehr sind alle Interessierten herzlich willkommen, die an diesem Tag auf dem Hofgelände von Andreas Hanisch vorbeischauen wollen. Sicherlich ist es für Familien eine gute Gelegenheit, mit den Kindern die Entstehung des leckeren Apfelsaftes zu beobachten: Anliefern und Waschen der Äpfel, der eigentliche Pressvorgang, das Pasteurisieren und schließlich das Abfüllen, und am Ende muss natürlich verkostet werden.

Außer frisch gepresstem Apfelmost werden verschiedene Sorten Apfelkuchen angeboten, und für die Liebhaber von deftigen Speisen werden Wildschweinwürstchen gegrillt. Für die Unterhaltung der Kinder ist auch gesorgt: eine Kugelwand steht zur Verfügung, an der die Kinder in spielerischer Form Fragen rund um das Thema Apfel beantworten können.

Weitere Infos: www.bund-kirchhain.de
Termin: 8. Oktober ab 10 Uhr
Ort: SB Bioscheune von Andreas Hanisch, Langen Strichen 1, am Ortseingang von Langenstein aus Richtung Kirchhain

Gelbes Band - hier darf geerntet werden

Presseartikel vom 25.08.2022

In diesem Jahr zeichnet sich eine reiche Obsternte ab. Die guten Bedingungen zur Blütezeit haben uns bereits große Mengen an Kirschen, Mirabellen oder Beerenfrüchte geliefert, jetzt lachen uns die reifen Früchte der Pflaumen-, Apfel- und Birnbäume an.

Gerade wenn das Angebot so groß ist, werden viele Früchte nicht abgeerntet – sei es, weil man so viel Obst nicht braucht und verarbeiten kann oder weil man es nicht mehr schafft. So verdirbt vieles direkt am Baum oder liegt ungenutzt faulend im Gras. Passanten und Mitbürger wagen aus Unsicherheit nicht, die Früchte zu ernten, da sie nicht wissen, wem die jeweiligen Bäume gehören und ob man sie abernten darf.

Um dem zu begegnen, hat sich die Stadt Kirchhain entschlossen, an der Aktion Gelbes Band teilzunehmen. Dieses Ernteprojekt zielt darauf ab, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, indem Obstbaumbesitzer ihre Bäume zu Erntezwecken frei geben und jeder, der mag, dort ernten darf.

Der Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg hat diese Idee 2018 erstmals verwirklicht und seither viele Nachahmer gefunden, so dass sich eine bundesweiten Aktion entwickelt hat, unterstützt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft BMEL.

Das Prinzip ist einfach:
Wer Obstbäume besitzt, aber während der Obstsaison die Ernte der vielen Früchte nicht gewährleisten kann, markiert die Bäume mit einem gelben Band. Dieses signalisiert: Hier dürfen die Früchte ohne Rücksprache für den eigenen Bedarf gepflückt und bereits heruntergefallenes Obst aufgelesen werden.

Unterstützt vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) hat sich die Stadt Kirchhain entschlossen, bei dieser sinnvollen Aktion mitzumachen. Die Stadt gibt in ihrem Besitz befindliche nicht verpachtete Streuobstflächen und Obstbäume zu Erntezwecken frei. Die Mitglieder des BUND Kirchhain markieren die infrage kommenden Bäume gut sichtbar mit einem gelben Band als Einladung zum Pflücken. Zusätzlich angebrachte Info-Texte informieren über Verhaltensregeln.

Jeder hat durch diese Aktion die Chance, kostenlos vorhandenes gesundes Obst zu ernten. Die Verteuerung im Lebensmittelbereich, insbesondere bei Obst und Gemüse, sollte Anreiz genug sein, das lokale Angebot zu nutzen. Darüber hinaus kann man die große Bandbreite der regionalen Obstsorten kennenlernen, die in ihrem Geschmack und ihrer Verwendbarkeit weit über die wenigen gängigen Supermarktsorten hinausgehen: Zum direkten Verzehr, als Lagerapfel, zum Backen, als Apfelmus oder Apfelgelee, als Trockenobst und zur Apfelsaftsaftherstellung – jede Sorte hat ihre eigenen Vorzüge. Außerdem profitieren Allergiker vom Verzehr alter Lokalsorten, da diese im Gegensatz zu dem gezüchteten Apfelangebot in Geschäften und auf Wochenmärkten wegen der enthaltenen Polyphenole keine Allergien auslösen. Und vielleicht macht manch einer die tolle Erfahrung, dass ein nicht ganz ebenmäßig gewachsener Apfel, der keiner DIN- oder Euronorm entspricht, einen ganz wunderbaren Geschmack hat.

Auch private Eigentümer von Obstbäumen sind aufgefordert, sich der Aktion anzuschließen. Wer seine Äpfel, Birnen oder Pflaumen nicht selbst abernten kann oder möchte, kann mit einer gut sichtbaren einfachen gelben Schleife die Mitmenschen einladen, sich am Überschuss zu bedienen.

Die Gelbe Band-Aktion wird im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Zu gut für die Tonne" des BMEL durchgeführt. Sie findet in der Zeit von 26. September bis zum 2. Oktober statt, in der landesweit auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam gemacht werden soll. Allerdings scheint es sinnvoll, die Erlaubnis zur Ernte entsprechend der Reife der Früchte auszudehnen. So sind in Kirchhain ab der ersten Septemberwoche die fraglichen Bäume markiert und rufen zur Ernte auf, solange es sich lohnt!

Weitere Informationen unter:
Stadt Kirchhain
www.bund-kirchhain.de
www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/ernteaktion-gelbes-band.html

Internationaler Tag der Streuobstwiesen am 29. April 2022

Artikel in der Oberhessischen Presse

Der internationale Tag der Streuobstwiesen am letzten Freitag im April war für den BUND Ortsverband Kirchhain Anlass, eine Informationsveranstaltung auf die Beine zu stellen über den besonderen ökologischen Wert von Streuobstwiesen und insbesondere der Streuobstwiese „In den Lambern“ an der Kirchhainer Straße „Auf dem Eichhänzchen.

Damit stieß die Gruppe, die die „Lambern“ seit dem Jahr 2000 von der Stadt Kirchhain gepachtet hat und sie pflegt, auf reges Interesse. Die Besucher hatten Gelegenheit, sich bei einem Spaziergang durch das Gebiet anhand der dort vom Ortsverband aufgestellten bebilderten Schautafeln und durch kleine Vorträge über die Einzigartigkeit einer Streuobstwiese zu informieren.

Sie erfuhren dabei, dass  eine Streuobstwiese eines der artenreichsten Biotope ist, in dem bis zu 5.000 Tierarten und eine Vielzahl an Pflanzen vorkommen können, angefangen von Insekten, wie Bienen und Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen, sowie Käfer, Ameisen, Raupen und  Vögel bis hin zu im Unterbewuchs blühenden Wildkräuter. Vögel finden hier Nistmöglichkeiten in den Höhlen von abgestorbenen Bäumen, andere Tiere Lebensraum auf den Blättern, in der Rinde der Bäume und im Unterwuchs der Wiese. Viele Arten  können sich von dem reichlich vorhandenen Nektar, den  Pollen oder den Insekten ernähren und im Herbst kommen noch die Früchte hinzu.

In den „Lambern“ stehen ca. 300 teils sehr alte, teils neugepflanzte Obstbäume, insbesondere Kirsch-, Mirabellen- und Pflaumenbäume, sowie die jetzt wunderbar blühenden Apfelbäume. Da eine Streuobstwiese eine Kulturlandschaft ist, muss sie aber auch dauerhaft gepflegt werden, d.h. die Bäume werden von der BUND-Gruppe regelmäßig geschnitten, damit sie nicht überaltern, neue Bäume werden gepflanzt und regelmäßig wird  die Wiese von wuchernden Brombeeren, Weißdorn und Heckenrosen befreit. Wichtig ist auch, dass die Wiese regelmäßig von den Schafen eines  Schäfers aus Stausebach beweidet wird.

 Insgesamt sind in den „Lambern“ inzwischen mehr als 150 neue Obstbäume gepflanzt worden. Bei den Nachpflanzungen achtet der Ortsverband darauf, dass es alte ökologisch wertvolle Obstsorten sind, die verschiedene Eigenschaften bzw. Inhaltsstoffe (insbesondere gesundheitsfördernde Polyphenole) aufweisen, die bei den heutigen Neuzüchtungen verloren gegangen sind. So vertragen viele Menschen, die keine Äpfel essen können, weil sie gegen die heute in Supermärkten erhältlichen Äpfel allergisch sind, viele alte Apfelsorten  wie z.B. Goldparmäne oder Gravensteiner.  

Die Besucher erhielten auch Informationen über die vielfältige Vogelwelt in Streuobstwiesen. Allerdings sind einige der auf der dazu gehörenden Schautafel abgebildeten Arten nicht mehr in den „Lambern“ anzutreffen. So nistet leider  seit Jahren dort kein Steinkauz mehr  und auch Vögel der halboffenen bzw. offenen Landschaften wie der Neuntöter oder der Wendehals kommen in den „Lambern“ nicht vor, dafür aber u.a. der Grünspecht, der mit seiner 10 cm langen Zunge aus dem Wiesenboden Ameisen hervorholen kann, der Buntspecht, der Gartenrotschwanz, die Mönchsgrasmücke, Blaumeise und Kohlmeise, das Rebhuhn, der Kleiber und der Gartenbaumläufer.

Ein weiterer Schwerpunkt bei der Führung war die Information über Honigbienen und Wildbienen, die in den „Lambern“  Nahrung und Lebensraum finden. Dabei  ist vielen Menschen heute bewusst, welche wichtige Leistung z. B. die Honigbienen bei der Bestäubung von Kulturpflanzen leisten und dass  deshalb  unbedingt jeder dazu beitragen sollte, bienenfreundliche Blühpflanzen  in seinem Garten zu pflanzen.

Aber mindestens genauso wichtig für die Vielfalt und Bestäubung von Pflanzen und damit die Biodiversität sind Wildbienen, die einzeln leben, also nicht in einem Bienenstock wie die Honigbienen. Von den mehr als 500 Wildbienenarten  sind viele hochspezialisiert auf eine Pflanzenart. Wenn diese ausstirbt, ist auch diese Bienenart zum Aussterben verurteilt. Zugleich benötigen  diese Bienen spezifische Nistmöglichkeiten, zumeist in unberührten offenen Bodenbereichen. Helfen kann man Wildbienen, indem man ihnen freien Erdboden bietet zum unterirdischen Nestbau und oberirdische Nistplätze in Wildbienenhotels mit Pflanzenstängeln oder Holzstücken, in die unterschiedlich große Löcher gebohrt sind.

Die Informationsveranstaltung wurde ergänzt durch eine Bastelaktion und ein Quiz für Kinder und einen kostenlosen Apfelsaftausschank an die Besucher, die sich dadurch von der Schmackhaftigkeit von regional  erzeugtem Apfelsaft überzeugen konnten.

Dem Ortsverband war es aber auch wichtig, auf die vielen vor allem in den Kirchhainer Außenbereichen  vorhandenen Obstbaumbestände hinzuweisen, deren Pflege  häufig vernachlässigt wird und deren Erhalt ebenfalls für die Biodiversität, aber auch als Kulturgut wichtig ist. Wenn sie nicht geschnitten werden, überaltern sie, Zweige brechen ab, Misteln entziehen ihnen  Lebenskraft, Früchte werden kaum noch gebildet. Es wäre daher schön, wenn sich Paten fänden, die sich deswegen einzelner Bäume annehmen würden. Eine Nachfrage bei der Stadt kann da weiterhelfen.

Im Übrigen kann auch der Ortsverband Kirchhain bei der Pflege der „Lambern“ durchaus noch Unterstützung brauchen. Von daher ist jeder der mit Hand anlegen möchte, herzlich eingeladen, an jedem zweiten Dienstag eines Monats ab 16.00 Uhr in den „Lambern“  (Treffpunkt am Spielplatz) z. B. beim Entbuschen mit zu helfen. Bitte informieren Sie sich auf der Website des BUND-Ortsverbandes (www.bund-kirchhain.de) für den Fall, dass ein Termin ausfallen sollte.

Infotafel Gelbes Band